Beschreibung
Hat das Leben eines Tieres einen anderen Wert als das eines Menschen? Nein, sagt die Harvard-Professorin Christine M. Korsgaard und begründet in ihrem Buch „Tiere wie wir“, warum Tiere nicht getötet oder benutzt werden dürfen. Sie belässt es aber nicht bei der abstrakten Analyse, sondern erörtert an konkreten Beispielen, warum die handelsüblichen Rechtfertigungen von Massentierhaltung und Tierversuchen moralisch unhaltbar sind. Ihr radikales Buch setzt einen neuen Maßstab in der Debatte und gilt als wichtigster Beitrag zur Tierethik seit Peter Singer.
Christine Korsgaard setzt bei der Grundfrage an, was der Wert eines Lebens ist. In einer klar vorgetragenen, von Kants Moralphilosophie und einer Theorie des Guten nach Aristoteles ausgehenden Argumentation gelangt sie zu weitreichenden Schlussfolgerungen: Menschen sind nicht wichtiger als Tiere, und unsere moralische Natur macht uns Tieren auch nicht überlegen. Stattdessen ist es unsere Empathie, die uns erkennen lässt, dass Tieren als bewussten Wesen ebenso wie Menschen ein „Zweck an sich selbst“ im Sinne Kants inne sind. Damit erweitert sie Kants Ideen einer moralischen Gemeinschaft grundlegend: Menschen haben nicht nur gegenüber Mitmenschen, sondern auch gegenüber Tieren moralische Pflichten. Anhand praktischer ethischer Fragen veranschaulicht die Philosophin schließlich, warum das Erniedrigen oder Töten von Tieren in keinem Fall moralisch gerechtfertigt ist.
ERSTER TEIL
Menschen und andere Tiere
1 Sind Menschen wichtiger als andere Tiere?
2 Das tierische Selbst und das Gute
3 Was ist am Menschsein anders?
4 Wider den menschlichen Überlegenheitsanspruch
ZWEITER TEIL
Immanuel Kant und die Tiere
5 Kant, Grenzfälle und moralischer Status
6 Kant gegen die Tiere, Teil 1 Die Theorie der indirekten Pflicht
7 Kant gegen die Tiere, Teil 2 Wechselseitigkeit und die Gründe der Pflicht
8 Eine kantianische Begründung für unsere Pflichten gegenüber Tieren
9 Zur Rolle von Lust und Schmerz
DRITTER TEIL
Konsequenzen
10 Die Tierantinomie, Teil 1 Schöpfungsethik
11 Arten, Gemeinschaften, Lebensraumverlust
12 Die Tierantinomie, Teil 2 Abolition und Apartheid